Hab Schluckauf bekommen – Mitten in der Nacht,
Man sagt ja immer – jemand hat an dich gedacht,
Doch die einzige die gerade denken muss,
Bin ich,
Unzwar an den Sommer, an Freiluftkino
– und an dich.

Nach dem fünften Schluck-Blick-aufs Telefon:
Aufstehen würd sich noch nicht lohnen,
Suche was es stoppen kann und
Häng’ im Chatverlauf an deinem Namen,
Vielleicht könnt ich dich ja wecken
und fragen:  „Hey kannst du mich mal kurz erschrecken?“

Und dann wär’s ja vorbei, den Schluckauf mein ich,
Aber irgendwie ist mir das zu peinlich,
Denn während du wahrscheinlich die Zeit deines Lebens hast
Lieg ich einfach nur mit Schluckauf wach.

Und weil ich heut nicht mutig bin-
Lege ich das Handy hin-
Auf mein cordgrünes Sofa.
Doch die Gedanken wolln’
Nochmal spazieren gehen am Maybachufer,
Nochmal Curry mit zu wenig Pfeffer kochen,
Noch ein Wiedersehen an Mittwochen,
Mir nochmal erlauben,
Dem hätte, wäre, könnte zu glauben.

Hätt dich gern noch viel gefragt, viel gesehen, viel gesagt,
Von dir und auch von mir.
Man ich hätt so gern riskiert,
Dass du alles von mir lesen kannst,
Die leichten und die schweren Seiten,
Die lustigen und lauten, Die ernsten und die leisen.
Und dann hätt ich gern gewusst, was steht denn so auf deinen?

Aber ganz ehrlich ich weiß es nicht 
Wo du gerade bist und was du machst 
Ob du mich schonmal vermisst
Oder schon vergessen hast
Denn irgendwie hat der Song 
Bei uns nie so ganz zum Tanz gepasst,
Boogie in my Head,
Aber vor zurück im Walzertakt

Gestern noch ganz nah, aber heut’ in anderen Ländern,
Eigentlich passte vieles, außer das Datum im Kalender.

Hab nie so viel sagen müssen, damit wir das gleiche meinen,
Statt vor Schmetterlingen wegzulaufen, war mir diesmal mehr nach bleiben,
Denn durch deine Augen
sah die Welt ein bisschen besser aus
Hab lang nicht mehr so drauf geschaut
Wie du mich an –
und dann war ich so verlegen, ich hielt dem nicht mehr stand.

Plötzlich waren da Gedanken, die sich mit meiner Unsicherheit,
aber nicht der Realität verstanden.
„Was wenn wir uns hier ein weiteres Mal verkalkulieren?
Was ist denn mein Einsatz? Bin ich ready zu riskieren?“
War ich nicht – nicht so ganz,
Statt Weitsicht und Leichtigkeit überwog dann irgendwann die Angst,
die für nen Funken Sicherheit zu früh mehr als nötig sagte
Und gar nicht mal kurz hinterfragte:
„Was wenn’s diesmal anders, wirklich anders ist? Und das nicht nur eine Masche ist – in der ich mich erneut verfang?“

Und ich hab die Relativitätstheorie noch nie so ganz verstanden
War zu beschäftigt Identitätsideologien abzuhandeln.
Doch das einzige was aus e-gleich-m-mal-c-Quadrat noch hängen bleibt,
ist: eigentlich sind wir relativ, und mit uns auch die Zeit
Also vielleicht war mein zu früh gar nicht
Zu schnell zu viel gesagt
Vielleicht wars nur ein Gefühl,
Mehr sein zu wollen als eine Geschichte mit Enddatum,
Mehr als nur eine Erinnerung – an Boogie in my Head.

Und wenn man das Schulwissen einmal beiseitelässt,
Könnte man einfach sagen unser Timing ist ne Bitch!
Und auch wenn ich es mittlerweile wollte,
verstehe ich bis heute – nicht
Wie relativ doch alles ist.
Denn als du heute angerufen hast,
Lag ich noch drei Stunden später wach,
Mein Stolz klaute mir den Mut,
Als ich dir sagte: „Alles easy mir gehts gut!
So ein bisschen glaub ich konntest dus durchschaun’
Denn mir würd’s so viel besser gehen, gebs noch ein Sofa aufzubauen’.
Doch bevor meine Gedanken wieder in nem hätte, wäre, könnte landen,
Hoff ich du hast die Metapher schon verstanden,

Denn:
Ganz ehrlich ich weiß es nicht –
Wo du gerade bist und was du machst 
Ob du mich schonmal vermisst
Oder schon wieder vergessen hast
Denn irgendwie hat der Song bei uns
nie so ganz zum Tanz gepasst,
Boogie in my Head,
Aber vor zurück im Walzertakt
 –
Doch vielleicht- vielleicht finden wir nochmal den Einsatz
Ich hab gelesen Zeit ist relativ, und darum ist es auch der Takt!

Und was sind schon meine Worte angesichts der Relativität?
Vielleicht nichts echtes vielleicht n Bruchstück Realität,
Aber eigentlich relativ egal – hab was Schönes zu erzählen-
Von nem Song der keine Playlist mehr verlässt,
Denn ich denk so gern an Sommer und an Boogie in my Head.

Und weil dir der Film so gut gefallen hat
schreibe ich open end auf unsere Seiten
Drück ein Stift in deine Hand-
zum Ändern oder Unterstreichen.

Denn:
Wenn alles relativ ist, kann ich diesen Text riskieren –
Und auch mal mutig sein.
Was hab ich denn schon zu verlieren?
Außer dass die Story schon zu Ende war, als ich sie nochmal für uns aufgeschrieben hab.

Und vielleicht …
vielleicht liest das ja jemand,
Und liegt mit Schluckauf wach,
Und hat mehr Mut als ich es hatte
mitten in der Nacht
Um anzurufen
Und gemeinsam die Relativität von Zeit zu untersuchen.

<Zur Zeit ist unter dieser Nummer leider niemand erreichbar.

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<Piep>

„Hey ich weiß es nicht -Wo du gerade bist und was du machst.
Ob du mich schonmal vermisst, oder schon längst wieder vergessen hast.
Doch ich, ich hab heut an dich gedacht-
und daran, dass der Song bei uns nie so ganz zum Tanz gepasst,
Du weißt schon – Boogie in my Head, aber vor zurück im Walzertakt.
Doch ich glaub vielleicht, vielleicht finden wir nochmal den Einsatz-
Hab heut gelesen Zeit ist relativ – und darum ist es auch der Takt.

– Der Titel „Boogie in my Head“ entstammt einer Zeile aus dem Song „Headson“ von Kazy Lambist & LC Elo –